Psychologische Aspekte
Vitiligo schmerzt meistens nicht und ist nicht ansteckend. Trotzdem kann Vitiligo für Betroffene und Angehörige Leid und eine Einschränkung der Lebensqualität bedeuten.
Vitiligo ist nicht heilbar und der Krankheitsverlauf ist nicht vorhersehbar. So breitet sich eine generalisierte Vitiligo in der Regel schubförmig immer weiter aus. Die Angst vor dem nächsten Schub und die damit verbundene Unsicherheit können Betroffene stark belasten. Da Vitiligo oft das Gesicht und die Hände betrifft, ist sie zudem direkt sichtbar für die Mitmenschen. Diese reagieren unterschiedlich. Stigmatisierungen können bei den Betroffenen psychosoziale Belastungen und Stress hervorrufen und zu einem niedrigen Selbstwertgefühl, sozialem Rückzug oder gar Depression führen.
Negativer Stress kann schaden
Negativer Stress kann zahlreiche Ursachen haben; auch ein schlechtes Zeitmanagement kann dafür mitverantwortlich sein. Für Vitiligo-Betroffene ist dabei vor allem wichtig zu wissen, dass negativer Stress ein möglicher Faktor für Vitiligo oder einen weiteren Schub sein kann.
Ob und wie sehr Menschen mit Vitiligo unter ihrer Krankheit leiden, ist individuell und kann sich im Verlauf der Zeit ändern. Generell sind Betroffene mit sehr heller Haut durch ihre Krankheit seelisch eher weniger belastet als Betroffene mit auffälligen Farbunterschieden zwischen den pigmentierten und depigmentierten Hautarealen.
Mit Vitiligo leben
Im Umgang mit Vitiligo nutzen manche Betroffene die Möglichkeit der Camouflage, eine Schmink-Technik, bei der die hellen Flecken überdeckt werden. Im Umgang mit Stress oder mit der Krankheit gibt es keine allgemein gültigen Aussagen, was Betroffenen im Einzelfall am besten hilft. Es bieten sich beispielsweise der Austausch in einer Regionalgruppe, Massnahmen zur Stärkung des Selbstbewusstseins oder Massnahmen zur Stressbewältigung an. – Ist der Leidensdruck sehr gross, kann professionelle psychologische Unterstützung hilfreich sein.